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FELD 01/2025

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PROF. FRANK EWERT spricht über das ZALF in der Wüste, LAND-INNOVATION-LAUSITZ und die Lausitz als Modellregion. Ein Wissenschaftler und ein Landwirt stimmen gemeinsam ein HOHELIED AUF DIE KÖNIGIN DER FUTTERPFLANZEN an. Ausgewählte Pflanzen sollen sowohl die ERNÄHRUNG VON MENSCH UND TIER als auch eine EFFIZIENTE ENERGIE- UND FASERNUTZUNG ermöglichen. Mit Algorithmen, Drohnen, Satelliten & Co. wollen Forschende DAS LANDSCHAFTSPUZZLE LAUSITZ ZUSAMMENSETZEN. Geht es nach den Forschenden des ZALF, werden bald TRÜFFEL ALS DAS SCHWARZE GOLD DER LAUSITZ bekannt und beliebt sein.

TrüffelplantageErik

TrüffelplantageErik läuft, mit der Nase dicht am Boden, in Schlangenlinien über die Plantagemit den vielen jungen Eichen. Er sucht sehr intensiv und findet Schirmpilze,Boviste und einige kleine Stöckchen. Nur leider keine Trüffel. »Das ist absolutnormal«, meint Katja Kühdorf vom ZALF. »In der Regel dauert es etwa zehnJahre bis sich Trüffel an den Wurzeln der Bäume bilden.« 2020 pflanzte ihrTeam insgesamt 800 junge, mit Sporen des Frühlingstrüffels mykorrhizierteZerr- und Stieleichen in der Nähe von Drebkau. Die als eines der Projekte vonLand-Innovation-Lausitz angelegte Trüffelplantage ist daher noch viel zu jung,als dass man jetzt schon Trüffel ernten könnte.Frische Trüffel aus der Lausitz? Genau das ist der Plan des Teams rundum Projektleiterin Katja Kühdorf. Denn der Frühlingstrüffel ist robust undwächst gut auf sandigen, schwach sauren Böden. Damit eignet sich Tuber borchiihervorragend für die Lausitz und kommt in der Region auch natürlichvor. Allerdings sind Trüffel in Deutschland geschützt und dürfen nur mit einerAusnahmegenehmigung gesammelt werden. Damit daraus eine vermarktbareDelikatesse und möglichst eine neue Einnahmequelle für landwirtschaftlicheBetriebe der Region werden kann, bedarf es einer eigens angelegten Plantage.Durch steigende Temperaturen und vermehrte Dürreperioden gehtdie natürliche Trüffelbildung in den mediterranen Ländern vielerorts zurück.Zunehmend werden daher auch die Gebiete nördlich der Alpen für die Trüffelproduktioninteressant und für die Lausitz könnte sich mit dem Trüffelanbaueine nachhaltige und wirtschaftlich interessante Perspektive eröffnen. Dieersten potenziellen Abnehmer stehen zum Beispiel in Berlin schon bereit,denn für Trüffel gilt: je frischer geerntet und je schneller verzehrt, desto besser.Kurze Transportwege sind daher sowohl aus ökologischer als auch ausKonsumentensicht von großem Vorteil.30

TrüffelplantageGEDULD, GEDULD!Grundsätzlich ist beim Aufbau einer Trüffelplantage immer Geduld gefragt,denn die jungen Bäume müssen sich nach der Pflanzung erst an dieneuen Umweltbedingungen gewöhnen. Vor der Neuanlage einer Plantageist es unbedingt empfehlenswert, vorab eine Boden- und Standortanalysezu machen. Der Frühlingstrüffel stellt geringere Ansprüche an den Bodenals andere Trüffelarten und kommt auch mit einem pH-Wert unter 7,0 gutzurecht. Zudem ist ein sonniger Standort mit sandigem durchlässigem undvor allem auch nährstoffarmem Boden optimal. Tuber borchii ist durch seineHerkunft aus ursprünglich Süd- und Südosteuropa tolerant gegenüber Hitzeund Trockenheit und eignet sich damit optimal für die Anpassung an dieFolgen des Klimawandels.In den ersten Jahren am neuen Standort kämpfen die jungen Eichenregelrecht ums Überleben und stecken ihre Kraft vorrangig in das Wachstumder Tiefenwurzeln, damit sie schnell in wasserführende Schichten gelangen.In dieser Anwuchszeit verlieren neu gepflanzte Bäume zunächst ihre Seitenwurzelnund damit auch die sich daran befindliche Mykorrhiza. Erst nacheinigen Jahren bilden sie wieder neue Seitenwurzeln aus. Da Trüffel aber nuran diesen Feinwurzeln wachsen, lässt sich eine Erfolgsaussage in den erstenJahren nach der Neuanpflanzung schwer treffen.WAS PASSIERT IN DER ZWISCHENZEIT?Beim Trüffelanbau sind grundsätzlich noch etliche Fragen offen. »So gibt esbeispielsweise Bäume, die halten die Mykorrhiza und es gibt Bäume, die haltensie nicht.« sagt Kühdorf. »Man weiß, dass es so ist, aber man weiß nochnicht warum.« Die Lausitzer Trüffelplantage wird in ihrer Entwicklung daherwissenschaftlich begleitet. So wird eine Hälfte der Fläche bewässert und dieandere Hälfte nicht, um den Einfluss der Wasserversorgung auf das Wachstumdes Trüffelpilzes zu untersuchen.Jedes Jahr untersucht das Projektteam auch die Mykorrhiza an denWurzelsystemen. Die Mykorrhiza ist die Symbiose zwischen den Wurzeln derEichen und dem Trüffelpilz. Der Baum produziert mit Hilfe der PhotosyntheseTrüffelhund Erik darf zunächst an mitgebrachten Trüffeln schnuppern, um richtig »in Suchstimmung zu kommen«.Diese Trüffel werden zum Training dann im Boden an mehreren Bäumen versteckt. Wichtig ist es, einige Minuten zuwarten, damit der Duft die Erde durchdringen und vom Hund aufgenommen werden kann.31

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