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FELD 01/2025

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PROF. FRANK EWERT spricht über das ZALF in der Wüste, LAND-INNOVATION-LAUSITZ und die Lausitz als Modellregion. Ein Wissenschaftler und ein Landwirt stimmen gemeinsam ein HOHELIED AUF DIE KÖNIGIN DER FUTTERPFLANZEN an. Ausgewählte Pflanzen sollen sowohl die ERNÄHRUNG VON MENSCH UND TIER als auch eine EFFIZIENTE ENERGIE- UND FASERNUTZUNG ermöglichen. Mit Algorithmen, Drohnen, Satelliten & Co. wollen Forschende DAS LANDSCHAFTSPUZZLE LAUSITZ ZUSAMMENSETZEN. Geht es nach den Forschenden des ZALF, werden bald TRÜFFEL ALS DAS SCHWARZE GOLD DER LAUSITZ bekannt und beliebt sein.

Mehrfachnutzung

Mehrfachnutzung klimaresilienter Nutzpflanzen»In unserem Forschungsprojekt MEFAP suchen wir nicht weniger als dieeierlegende Wollmilchsau«, sagt Projektkoordinator Klaus Gutser vom ZALF.Seit rund zwei Jahren erforscht der Agraringenieur gemeinsam mit PartnernAckerfrüchte, die zusätzlich zur Ernährung von Mensch und Tier auch eineeffiziente Energie- und Fasernutzung aus der Restpflanze ermöglichen – unddas im Rahmen nachhaltiger Landwirtschaftskonzepte. MEFAP, das steht fürdie Mehrfachnutzung von Fasern und Proteinen klimaresilienter Nutzpflanzen.Auf einer halben Hektar großen Versuchsfläche im BrandenburgischenMüncheberg wachsen dazu auf 50 Parzellen beispielsweise Mais, Hirse,Luzerne, Lein und Sonnenblumen. Zwei Landwirtschaftsbetriebe erprobendie Versuchspflanzen anschließend auf ihren Flächen in der Lausitz und imSpreewald unter realen Bedingungen. Einige Pflanzen erfüllten die Erwartungender Forschenden nicht, Hanf zum Beispiel. »Auf guten Böden mit vielNiederschlag, etwa im Allgäu oder der Schweiz, ist das eine großartige Pflanze«,sagt Gutser, »aber bei uns in der Lausitz ist Hanf nur als Zweitfrucht etwanach der Ganzpflanzensilage von Getreide sinnvoll.« Zwar herrsche in derLausitz kein Wüstenklima, aber sandig und trocken sei es in niederschlagsarmenJahren eben doch. Daher richte man das Augenmerk auf Pflanzen, diemit diesen besonderen Herausforderungen zurechtkommen – so wie auf denWickroggen, der im Herbst angebaut wird.»Der Roggen ist ja sowieso die spannendste Pflanze für Brandenburg«,sagt Gutser, »er liefert nicht nur Getreide, sondern ist auch eine gute Faserpflanze«.Verbunden mit der Wicke sei er nahezu »perfekt für sandige undregenarme Standorte«. Die Wicke – lange unterschätzt – sei doch eine halbeErbse, wüchsig, proteinreich und damit ein gutes Tierfutter. Außerdem blühesie im Juli und sei dann eine reichhaltige Nahrungsquelle für Insekten. Darumgeht es Gutser: Den Landwirtschaftsbetrieben Pflanzen vorzuschlagen, mitdenen sie eine hohe Flächeneffizienz erzielen und in regionalen Wertschöpfungskettenerfolgreich wirtschaften können – und zugleich etwas für denKlima- und Artenschutz zu tun.GETREIDESTROH LIEFERT FASERN,DÜNGER UND ZUCKERSUPPEAn der Stelle kommt Projektpartner Hermann Dauser ins Spiel. Er ist TechnischerGeschäftsführer der Firma Fibers365 mit Sitz im baden-württembergischenLenningen. Auch er versucht, aus einer Pflanze möglichst viel Wertschöpfungzu erzielen. Aus den Halmen von Einjahrespflanzen wie Roggen oder Weizen14

Mehrfachnutzung klimaresilienter NutzpflanzenDer Roggen ist ja sowiesodie spannendste Pflanze fürBrandenburg, er liefert nicht nurGetreide, sondern ist auch einegute Faserpflanze.KLAUS GUTSERlösen Dauser und seine Mitarbeitenden den Zellstoff heraus. Dabei bleibtetwa die Hälfte des Halms übrig. »Sind die cellulosereichen Fasern draußen,bleibt eine braune Zuckersuppe zurück, ideal für Biogasanlagen«, sagt Dauser.Gemeinsam mit anderen Reststoffen wird die Suppe zu Methan vergoren undanschließend ins Erdgasnetz eingespeist oder verstromt. Die Reste werdenals Dünger auf den Acker ausgebracht. Den einen Teil des Strohs in die Zellstoffproduktion,den anderen in die Biogasanlage, die Reste aufs Feld – dassei ein hoch effizienter Kreislauf.15

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