Nachhaltig intensiv Nachhaltig intensiv Die trockengelegten Niedermoore der Region Rhinluch im Norden Brandenburgs werden häufig als Weideland für Rinder genutzt. Um wieder mehr Kohlendioxid in den ehemaligen Moorböden binden und die moortypische Flora und Fauna wiederherstellen zu können, gibt es Initiativen, die Moorflächen langfristig wiederzuvernässen. Die Forscherin Meike Weltin tauschte sich in Workshops intensiv mit Landwirtinnen und Landwirten aus und erfasste per Fragebogen, welche Anbaupraktiken sie verwenden und zu verändern planen. Gemeinsam mit den Betrieben des Rhinluch galt es, Maßnahmen der nachhaltigen Intensivierung zu identifizieren, mit denen Landwirtschaft und Landschaftsschutz unter einen Hut gebracht werden können. ENTSCHEIDUNGSHILFEN FEHLEN BISHER In der Fallregion Rhinluch im Norden Brandenburgs gingen die Forschenden noch weiter in die Tiefe. Gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten ermittelten sie, wie nachhaltige Intensivierung in dieser von Niedermooren geprägten Region sinnvoll gestaltet werden kann. Aus den ehemaligen Mooren sind durch Trockenlegung häufig Wiesen und Weiden geworden, auf denen heute Rinder stehen. Es gibt kleine Kürbisfelder, großflächige Getreideäcker, biologisch oder konventionell wirtschaftende Betriebe. »Die Flächen hier stehen auch politisch im Fokus, denn Moorschutz ist eine wichtige Komponente des Klimaschutzes«, betont Annette Piorr. Im Rhinluch ist das Wassermanagement daher ein großes Thema: Kann der Grundwasserspiegel stellenweise wieder angehoben und können die Flächen gleichzeitig weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden? »Es gibt viele innovative, unternehmerisch denkende Landwirtinnen und Landwirte, die neue Netzwerke pflegen und für Veränderungen bereit sind«, hat Annette Piorr beobachtet. »Wer einmal angefangen hat, weitet das auch gern aus«, schildert sie. »Und wer sich verantwortlich für seine Region fühlt, ergreift eher Maßnahmen.« Dennoch fehlten Entscheidungshilfen, die genau auflisten, welche Folgen für die Produktionskosten, den Umsatz und die Umwelt jeweils entstehen. Für welche seltenen Vogel- oder Insektenarten ist eine angelegte Hecke oder ein Blühstreifen tatsächlich lebensrettend? Wie wirkt sich das gleichzeitig auf die Bodenqualität und den Ertrag angrenzender Felder aus? Wer solche Folgen genau kennt, kann sich leichter für oder gegen eine Maßnahme entscheiden. In Landschaftslaboren und Feldversuchen sammelt die Wissenschaft Daten, um genau diese Informationen künftig detailliert liefern zu können. 26 27
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